Geistige Nahrung
Immer wieder werde ich von Schülern gefragt: was bedeutet das Shanten des Om ? Beim Yoga ist das Singen des Om ein wesentlicher Bestandteil jeder Stunde und wird oft zu Anfang und Ende der Yogapraxis gesungen. Der Laut wird seit Jahrtausenden verwendet, um Körper, Geist und Seele in eine Einheit zu bringen. Die Rezitation von Om bringt den Körper in harmonische Schwingungen, die sich von unten nach oben ausbreiten. Das Chanten von Om kann auch in der Meditation angewendet werden indem man es 5 – 10 Minuten davor rezitiert. Mit einer regelmäßigen Praxis kann das Singen von Om alle depressiven Stimmungen verscheuchen und ein Gefühl der Freude hervorrufen. Chanten, Rezitieren oder ganz einfach Singen ist eine jahrhundertealte Technik, die den Menschen mit sich selbst, dem Universum und dem Geist verbindet. Wir alle wissen, dass der Körper für eine gute körperliche Gesundheit und Glück, ausreichend Bewegung, eine richtige Ernährung und Erholung benötigt. Noch wichtiger und oft übersehen wird die Gesundheit unseres inneren Selbst, es benötigt genauso Nahrung und Aufmerksamkeit um gesund zu bleiben. Wenn wir unser spirituelles, inneres Selbst vernachlässigen, werden wir unausgewogen und negative Haltungen und Emotionen nehmen überhand.
Finde das Absolute in Dir
Das OM, A-U-M oder Pranava (sanskrit) ist das erhabenste Symbol der hinduistischen, spirituellen Erkenntnis, das zum ersten Mal in den Upanishaden erwähnt wird. Auch im Buddhismus spielt Om als mantrische Keimsilbe eine Rolle. Es ist sowohl ein Symbol der Form als auch des Klanges. Diese Keimsilbe ist kein Zauberwort und wird auch nicht als Wort an sich betrachtet, sondern ist eine Manifestation der spirituellen Kraft, ein Symbol, das im ganzen Osten verbreitet ist und die Gegenwart des Absoluten in der “Maya”, der großen Illusion, bezeichnet. Auffallend sind die verschiedenen Betrachtungsweisen der Dreieinigkeit in diesem Mantra. Als Beispiele wären zu nennen:
- Brahma – Vishnu – Shiva * das Absolute
- Schöpfer – Erhalter – Zerstörer * die dahinter liegende Einheit
- Vater – Sohn – Heiliger Geist * Dreifaltigkeit
- Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft * Ewigkeit
- Physische Welt – Astralwelt – Kausalwelt * alles Einschließende
- Wachzustand – Traum – Tiefschlaf * Turya (Transzendenz)
- Sattva (Harmonie), Rajas (Leidenschaft) und Tamas (Trägheit) * Transzendenz
- Shakti – Verehrer, die Anhänger der weiblich dargestellten Form Gottes, kennen auch eine weibliche Trimurti (Trinität) mit Saraswati der Schöpferin, Lakshmi der Erhaltenden und Kali der Zerstörerin.
Probiere es selber aus: setze Dich aufrecht hin und beginne mit einem tiefen „A“. Der Laut ist als Vibration im Bauchraum spürbar. Beim Übergang zum „U“ steigt die Vibration die Wirbelsäule nach oben bis in den Brustkorn und Hals um schließlich mit dem „M“ den gesamten Kopf zu erreichen.
Lustige Anmerkung, gefunden bei meinen Recherchen:
“Rezitation von OM nicht empfohlen für starke Fleischesser.”